Girokonto wechseln: So sicherst du dir die Prämie ohne Stress
Der Gedanke an einen Bankwechsel wirkt oft abschreckend: Daueraufträge ändern, Lastschriften umziehen, Arbeitgeber informieren. Doch dank der gesetzlichen Kontowechselhilfe ist das heute fast vollständig automatisiert. Hier erfährst du, wie du in wenigen Minuten wechselst und dabei oft noch eine hohe Prämie kassierst.
1. Das richtige Konto finden (mit Prämie)
Der erste Schritt ist der Vergleich. Achte nicht nur auf die Prämie, sondern auch auf:
- Kostenlose Kontoführung: Ist sie bedingungslos oder an einen Geldeingang geknüpft?
- Karten: Ist eine Debitkarte (Visa/Mastercard) inklusive?
- Bargeld: Wie oft und wo kannst du kostenlos Geld abheben?
Auf Giropilot.de findest du täglich aktualisierte Angebote von Banken wie ING, DKB, C24 oder Comdirect.
2. Der digitale Kontowechselservice
Seit 2016 sind Banken gesetzlich verpflichtet, beim Wechsel zu helfen. Fast alle großen Direktbanken bieten dafür ein Online-Tool an (oft in Zusammenarbeit mit Partnern wie fino oder Kontowechsel24).
So funktioniert es:
- Du loggst dich über das Tool der neuen Bank einmalig in dein altes Online-Banking ein.
- Das Tool scannt deine Umsätze der letzten 12 Monate nach regelmäßigen Abbuchungen (Miete, Strom, Handy, Versicherungen).
- Du wählst aus einer Liste aus, wer informiert werden soll.
- Die neue Bank verschickt die Briefe oder digitalen Nachrichten an die Zahlungspartner automatisch.
3. Wann sollte ich das alte Konto kündigen?
Habe etwas Geduld. Wir empfehlen, das alte Konto noch 2 bis 3 Monate parallel laufen zu lassen. So stellst du sicher, dass auch quartalsweise oder jährliche Abbuchungen (z.B. KFZ-Steuer) nicht ins Leere laufen.
Tipp für Prämienjäger: Oft musst du das alte Konto gar nicht kündigen, um die Prämie zu erhalten. Viele Banken zahlen den Bonus auch, wenn du das neue Konto einfach als aktives Zweitkonto nutzt.
Häufige Fragen zum Kontowechsel (FAQ)
Was passiert mit meinem Freistellungsauftrag?
Den Freistellungsauftrag musst du bei der neuen Bank neu einrichten. Das alte Institut löscht ihn meist mit der Kontoschließung, überträgt ihn aber nicht automatisch. Denke daran, den gesamten Sparerpauschbetrag von 1.000€ (Stand 2025) nicht auf mehrere Banken zu verteilen, da das Finanzamt die Summe sonst überschreiten könnte.
Dauert der Wechsel wirklich nur 10 Minuten?
Die reine Eröffnung per Video-Ident und der Start des Wechselservices dauern tatsächlich oft nur wenige Minuten. Bis alle Zahlungspartner (wie dein Arbeitgeber) die neue IBAN verarbeitet haben, können aber ein paar Tage vergehen. Der gesamte Vorgang von Start bis zur Kündigung des Altkontos dauert oft 1 bis 3 Monate.
Werden alle Lastschriften automatisch übertragen?
Ja, der gesetzliche Kontowechselservice (KWG § 20) verpflichtet die Banken, alle regelmäßigen Zahlungsvorgänge (Daueraufträge und Lastschriften) zu identifizieren und die Zahlungspartner zu informieren. Allerdings kann das System nur Lastschriften erkennen, die in den letzten 12 Monaten aktiv waren. Es ist ratsam, auch nach dem Wechsel die Kontoauszüge des alten Kontos noch eine Weile zu prüfen, um seltene Abbuchungen (z.B. jährliche Versicherungen) manuell zu übertragen.
Kann ich meine alte IBAN behalten?
Nein, beim Wechsel zu einer neuen Bank bekommst du immer eine neue IBAN. Die IBAN ist eindeutig mit der Bank und der Kontonummer verknüpft. Es ist nicht möglich, eine Kontonummer von Bank A zu Bank B mitzunehmen.
Was kostet der Kontowechselservice?
Der Kontowechselservice ist für Verbraucher in Deutschland gesetzlich **kostenlos**. Banken dürfen für diesen Pflicht-Service (Information über Daueraufträge, Weiterleitung der Zahlungspartner-Liste) keine Gebühren verlangen.
Ist es sicher, meine alten Kontodaten beim Wechselservice anzugeben?
Ja, der digitale Wechselservice wird in der Regel von spezialisierten, TÜV-zertifizierten Dienstleistern im Auftrag der Bank durchgeführt. Die Datenübertragung erfolgt verschlüsselt nach hohen Sicherheitsstandards. Deine Zugangsdaten werden nicht gespeichert, sondern dienen nur der einmaligen Analyse der Umsätze.